NiederlandeReisen

Amsterdam mit Fahrrad und ÖPNV – 10 Tipps für entspanntes Sightseeing

Amsterdam mit Fahrrad und ÖPNV

Amsterdam mit Fahrrad, ein Traum. Das Auto ist in dieser Stadt die denkbar schlechteste Wahl. Die Stadt wird bis zum Jahr 2025 mindestens weitere 11.000 Parkplätze verschwinden lassen. Viel entspannter bist du zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Tram unterwegs.

Unser Lieblingsstellplatz in Amsterdam ist Camping Zeeburg am Amsterdam-Rijnkanaal, ganz in der Nähe der A10. Die Haltestelle der Straßenbahnlinie 14 ist nur 850 m entfernt. Außerdem kannst du auf dem Campingplatz auch Fahrräder leihen. Es gibt auch Kanus zu leihen, ob du damit nach Amsterdam paddeln darfst, weiß ich allerdings nicht. Bis ins Zentrum sind es etwa 7.5 Kilometer.

Amsterdam mit Fahrrad erkunden

Amsterdam mit Fahrrad

Das Verkehrsmittel Nummer 1 in Amsterdam ist das Fahrrad. Überhaupt das Fahrrad in den Niederlanden einen ganz anderen Stellenwert. Du wirst erleben, das Autos deinetwegen stehen bleiben. Kein Auto wird versuchen sich in einer engen Gracht an dir vorbeidrängeln oder gar hupen. Es gibt einige Dinge, die in den Niederlanden anders laufen. Eines wird dir gleich auffallen, die Niederländer fahren ohne Helm, nur wenn sie mit Trikot und Rennrad unterwegs sind, kommt der Helm zum Einsatz.

  • 1. Das Fahrrad hat fast immer Vorrang
    Es gibt eigene Spuren, eigene Ampeln, eigene Abbiegerspuren auf großen Kreuzungen und Unterführungen. Sogar Parkhäuser für Fahrräder gibt es. Irgendwo müssen die gut 18000 Räder der Pendler ja hin.
    Für etwa 9 € kann man ein Rad für den Tag leihen.
  • 2. Du musst Handzeichen geben
    Wenn du abbiegen willst, musst du das per Handzeichen anzeigen. Solltest du es vergessen haben und hast deinen Fehler unfallfrei überlebt, kassiert du mit ziemlicher Sicherheit einen Anpfiff. Und Achtung! Die Radwege müssen auch von den Mofas benutzt werden.
  • 3. Fahr immer rechts und nie nebeneinander
    Die Amsterdamer fahren Geschwindigkeiten, da bekommst du Wasser in die Augen und sie klingeln dich von der Gasse.
  • 4. Lass dein Rad nie unbeaufsichtigt stehen
    Räder sind hier schneller weg, wie du „weg“ sagen kannst. Sollte dir dein Rad abhandenkommen, herzlichen Glückwunsch, dann bist du nun ein richtiger Amsterdamer. Du wirst in Amsterdam keine teuren Bikes für den Alltagsgebrauch finden. Das normale Rad für Amsterdam hat keine Schaltung und meist nur einen Rücktritt.
  • 5. Bleib nie auf dem Fahrradweg stehen
    Das gibt schlechte Kritiken, such dir eine Stelle, an der du dich neben den Radweg stellen kannst. Amsterdam mit Fahrrad, unser Tipp, es bringt den meisten Spaß.

Bus, Straßenbahn, Metro und Fähre in Amsterdam

Amsterdam mit ÖPNV

Amsterdam hat vier Metrolinien, 14 Straßenbahnlinien, 56 Buslinien und sechs Fährlinien.

Und gleich gab es eine Überraschung, in den Straßenbahnen von Amsterdam gibt es noch einen Schaffner. So etwas kenne ich ja nur aus meiner Kindheit. Unser Schaffner sorgte mit witzigen Ansagen für Stimmung in der Straßenbahn. Überhaupt wird Service großgeschrieben, überall ist Servicepersonal zu finden und eigentlich alle können auch englisch.

Amsterdam mit ÖPNV

Die Metro haben wir auch benutzt, die eignet sich gut zur schnellen Überbrückung längerer Strecken.

  • 6. Hol dir eine Tageskarte und die App der GVB.
    Für 8,00 € für echte 24 Stunden kannst du kreuz und quer durch Amsterdam. Bist du länger in Amsterdam, kein Problem, es gibt auch 48 und 72 Stundentickets. Die App sagt dir wie du wohin kommst. Die Tageskarte gibt es zum Beispiel auch an der Rezeption von Camping Zeeburg.
  • 7. Achtung beim Ein- und Ausstieg
    In der Straßenbahn gibt es speziell gekennzeichnete Ein und Ausstiege. Einstieg ist vorne und an der hinteren Doppeltür möglich. An den anderen Türen wird das Einsteigen durch Bügel, die sich nur in Ausstiegsrichtung öffnen, verhindert.
  • 8. Immer ein- und auschecken
    Die Tageskarte ist mit einem Chip versehen. Du hältst die Karte beim Einstieg und Verlassen der Bahn schnell an den Kartenscanner. Das funktioniert auch durch das Portemonnaie und wie bei Claudia durch ihre Ärmeltasche. Die Informationen durch den Chip werden genutzt, um den ÖPNV den Bedürfnissen anzupassen.
  • 9. Vorsicht beim Ausstieg
    Lass dich nicht von einem Radfahrer plätten, dieser Hinweis steht auch in den Straßenbahnen, da die Haltestellen oft an einen Radweg grenzen.
  • 10. Fähre
    Die sechs Fährlinien über die Ij nach Amsterdam Noord findest du am Hauptbahnhof, in Stadtteil Houthavens und auf Java Eiland. Sie sind kostenlos, du kannst dein Fahrrad mitnehmen und verkehren sie gegenläufig im Minutentakt.
  • Ein Trip auf die andere Seite lohnt sich auf alle Fälle, denn dort befindet sich das kreative Zentrum von Amsterdam. Mehr Informationen zum Stadtteil findest du bei holland.com.

Das Fahrrad ist die beste Möglichkeit Amsterdam kennenzulernen, aber auch die ÖPNV-Variante war nicht schlecht. Die hatten wir gewählt, weil uns der Hintern von den letzten Tagen richtig weh tat und weil wir es einfach mal testen wollten.

Eigentlich wollten wir heute an die Küste fahren und dort noch zwei Tage verbringen, aber nun scheint die Sonne das erste Mal richtig schön und so soll es auch morgen sein. Also noch einmal: Amsterdam mit Fahrrad.

Dieser Beitrag wurde am 19. November 2020 überarbeitet und ergänzt. Es wird wieder mal Zeit, ich will Amsterdam mit Fahrrad.

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