FahrradStories

Auf den Brocken und zurück – Großartiger Hochzeitstag

Brocken im Harz - Schmutz

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Was macht man am Hochzeitstag? Also wir haben uns vom Wecker um 4:30 Uhr aus dem Schlaf reißen lassen und saßen um 05:30 Uhr auf den Rädern. Unser Ziel war der Brocken im Harz. Wir hatten kein Zelt oder sonstiges Übernachtungs-Equipment eingepackt, also mussten wir wieder zurück. 

Wir hatten noch nicht einmal die Schlösser eingepackt, weil die Abus Bordos* ca. 1,5 kg wiegen. Und das macht sich bei den vielen Höhenmetern bemerkbar. Claudias Rad wurde vor dem Trip wieder umgebaut. Hinterrad mit Motor und Akku kamen raus und ein normales Hinterrad nahm den Platz ein.

Halb sechs an einem Samstagmorgen, kaum ein Auto war unterwegs und wir genossen die Stille und Ruhe zu dieser Uhrzeit. Nach 34 Kilometern haben wir an der Sösetalsperre die erste Pause gemacht und uns Kalorien zugeführt, weiter ging es von dort Richtung Altenau.

Flucht

Mit der Ruhe des Morgens war es nun vorbei, unsere geplante Route auf den Brocken mussten wir kurz nach Altenahr unfreiwillig verlassen. Die L 504 nach Torfhaus ist für Radfahrer am Wochenende schlicht lebensgefährlich und eine akustische Folter. Im Sekundentakt knallten Motorräder an uns vorbei, zu viele davon einfach zu schnell, viel zu laut und zu knapp. Einige Motorräder haben wir sogar dreimal gesehen. Rauf, drehen, runter und wieder die Kurven hochjagen.

Also sind wir auf einen Wanderweg ausgewichen und haben uns damit weitere 200 Höhenmeter auf dem Weg zum Brocken eingefangen. Dazu kamen krasse Passagen, an denen wir unsere Räder auf schmalen, felsigen Wegen nach oben schieben mussten.

Brocken im Harz - Harte Pisten
Jetzt wird geschoben

Auch hier im Wald war der Lärm allgegenwärtig. Dass der Lärm keine subjektive Empfindung von uns ist, zeigt eine Studie des Landesverkehrsministeriums Baden-Württembergs von 2021 an rund 100 Strecken im Ländle. Das Ergebnis ist erschreckend, jedes dritte Motorrad ist lauter als 90 dB(A). Das entspricht der Lautstärke eines Presslufthammers in 10 m Entfernung.

Harte Bilder am Brocken

Die Waldschäden im Harz und am Brocken sind immens. Der Anblick macht fassungslos. So weit das Auge reicht, ragen tote Fichten in den Himmel oder liegen kreuz und quer am Boden. Der Blick in die Ferne ist hart und das Bilderbuch-Panorama ist tot, aber wenn man genau hinschaut, sieht man das Faszinierende, denn zwischen den toten, graubraunen Gerippen wächst viel Neues. Die Fichten verschwinden, Ahorne, Ebereschen und Birken folgen. Eingegriffen wird in dieses Sterben nicht, nur wenn es die Sicherheit verlangt, etwa an der Strecke der Harzer Schmalspurbahn, an Straßen und touristischen Zielen. 

Nicht euer Ernst

3,5 Kilometer vor dem Gipfel des Brockens, wir quälten uns gerade an einer 13%igen Steigung ab, hielt ein Zug der Harzer Schmalspurbahn keine 300 m vor unserer Nase und kotzt uns mehr als ein dutzend frisch duftender junger Mountainbiker vor die Füße, die sich dann cool auf dem Goetheweg ins Tal stürzten. Mit E-MTBs. So, jetzt erst recht, streng riechend, gaben wir noch einmal alles und machten die letzten Meter.

Auf dem Brocken gab es zur Belohnung ein alkoholfreies Hefeweizen, dicke Wolken und einen kalten Wind. Ein paar schnelle Fotos und dann haben wir uns ins Tal gestürzt. Der Rückweg mit seinen ca. 500 Höhenmetern war dann fast schon eine Spazierfahrt.

Yeees!

Brocken im Harz
Das schwitzt man den ganzen Tag in der Sonne und auf dem Brocken ist es dann schattig,

Wir haben es geschafft! Nach 150 Kilometern und 2020 Höhenmetern waren wir wieder zu Hause. Und das Gefühl eine solche Herausforderung geschafft zu haben ist einfach unbezahlbar.

Da geht noch mehr, aber die eine Nummer, die jetzt schon fest eingeplant ist, verraten wir noch nicht, die kommt am Ende des Jahres und ist wirklich vollkommen bekloppt.

Was gelernt?

Ich muss bei solchen Trips mehr Arbeit in die Routenplanung stecken, mehr ins Detail gehen. Zum Beispiel hätten wir es ab Torfhaus etwas leichter haben können, wir hatten die anstrengendere Streckenführung. Wenn es möglich ist mehr Gravel, weniger Straßen, auch wenn dies mehr Kilometer bedeutet.

Wir brauchen dickere Reifen, die 42 mm, die wir jetzt fahren sind zwar schon nicht schlecht, aber mehr wäre besser. Mit weniger Luftdruck könnte so manche Piste noch etwas angenehmer sein. Im Moment können wir maximal 47 mm fahren, dann aber ohne Schutzbleche. Eine Alternative zu den Schutzblechen wäre dann der aufrollbare Spritzschutz von MusguardⓇ. Ich werde das jetzt testen und berichten.

Und unser persönliches Fazit zu unserer Fahrt auf den Brocken? Wir haben mehr drauf, als wir uns zugetraut hätten und es macht Spaß seine Grenzen auszuloten.

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