FahrradStories

Die magischen 200 Kilometer mit dem Fahrrad

200 Kilometer

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200 Kilometer mit dem Fahrrad an einem Tag. Schaffen wir das und wie fühlt sich das an? Wir haben es einfach mal ausprobiert.

Es gab Zeiten, da waren wir richtig stolz auf eine Radtour mit einer Distanz von 20 Kilometern, das ist mittlerweile unsere normale Distanz, wenn wir zum Einkaufen fahren. Langsam steigerten sich die Entfernungen und dieses Jahr lassen wir es so richtig krachen. Im März fuhren wir auf Bornholm 115 km bei 1 °C, wir fuhren 150 km auf den Brocken im Harz mit vielen Höhenmetern. Aber da war noch diese eine Zahl, die magischen 200 Kilometer für Radfahrer. Eine Aufgabe, an der, laut CGN, schon viele gescheitert sind. 

Also stellten wir uns für den Samstagmorgen den Wecker wieder einmal auf halb fünf und rollten pünktlich eine Stunde später vom Hof. Die Strecke des Leine-Heide-Radweges, der wir einen sehr großen Teil folgten, war sehr angenehm zu fahren. Wenig Kilometer auf der Straße, sehr viel Radweg, aber noch mehr feine Kieswege abseits des Verkehrs. 

Ankunft in Hildesheim, die Pulsuhr zeigt 101 Kilometer an. Wir fühlten uns fit, die erste Hälfte war geschafft. In die Freude über den verdienten Eisbecher mischte sich jetzt aber schon ein wenig Respekt vor dem Rückweg. Noch einmal 100 Kilometer und es war mittlerweile richtig heiß.

Wir machten uns Mut und motivierten uns damit, dass wir jederzeit entlang der Strecke in den Zug, den RE2, nach Göttingen einsteigen und unserem Leiden ein Ende bereiten könnten. Es lief aber richtig gut und plötzlich waren es nur noch 49 Kilometer bis zur Couch.

Die letzten 20 Kilometer waren dann wirklich schmerzhaft. Die Kondition oder unsere Muskulatur waren nicht das Problem, aber der Arsch tat wirklich höllisch weh und tendierte gefühlsmäßig eher zu rohem Hackfleisch. Wir mussten die Zähne zusammenbeißen, um nicht die Räder in die Ecke zu schmeißen. Aber hey, früher tat uns der Arsch schon nach 20 Kilometern weh. Es waren aber auch die geilsten Kilometer, weil uns nun klar war, dass wir es schaffen werden.

Der Endgegner kam auf den letzten 7 Kilometern, weil wir noch einmal 100 Höhenmeter machen mussten. 60 Höhenmeter davon waren auf den letzten zwei Kilometer fällig. Die Komoot App zeigte 199 Kilometer und das mobilisierte die letzten Kraftreserven.

200 Kilometer mit dem Fahrrad – Zahlen & Fakten

Diese Radtour haben wir nicht mit leichten Rennrädern gemacht, sondern mit unseren Trekking-, bzw. Reiserädern. Also mit Schutzblechen, Gepäckträger hinten und vorne, diversen Taschen und Beleuchtung.

  • Höchsttemperatur: 31 °C 
  • Fahrzeit: 11:13 Stunden
  • Kalorienverbrauch: jenseits der  7000 kcal
  • Wasserverbrauch pro Person: 5,75 Liter Wasser
  • Nahrung pro Person: 3 fett belegte Brote, 650 g Bananen, 2 Schokoriegel und unzählige Tafeln Traubenzucker
  • Bahnstrecke überquert: 10x
  • Leine überquert: Haben wir vergessen, es war oft.
  • Platte Reifen: 0

Do it one more time?

Wir haben die magischen 200 Kilometer geschafft. Kommen jetzt die unbeschreiblichen 250 oder gar die fantastischen 300 Kilometer? Mit Sicherheit nicht, also wahrscheinlich nicht. Es war ein Test, es war der Wunsch, mal zu erleben, was eine solche Tour mit unserem Körper macht. Nun wissen wir, dass es möglich ist, aber das brauchen wir jetzt nicht ständig.

Eine solche Fahrt verschiebt aber auch Grenzen, weil 50 oder 100 Kilometer viel einfacher, nein, viel normaler werden und somit auch mal einfach gemacht werden. Genauso, wie die 20 Kilometer für die Einkäufe bei jedem Wetter normal geworden ist.

Und wie war eigentlich der nächste Tag? Völlig unproblematisch, das Schlimmste war der Sonnenbrand auf der linken Schulter. Am Montag waren wir schon wieder 30 Kilometer mit den Rädern unterwegs und am Dienstag waren wir neun Kilometer wandern.

Unsere Tipps

Zwei Dinge sind extrem wichtig, um 200 Kilometer mit dem Fahrrad zu schaffen: Essen und Trinken.

Du solltest regelmäßig etwas essen, aber dir dabei nicht den Magen vollschlagen. Das verursacht nur eine Fressnarkose. Wenn du einmal den Zeitpunkt für die Kalorienzufuhr übergangen hast, kommt der „Mann mit dem Hammer“. Das ist ein gebräuchlicher Ausdruck im Sport für den plötzlichen Leistungseinbruch und der fühlt sich wirklich fies an. Es ist, als würde dir der Strom abgeschaltet werden.

Gerade wenn es heiß und sonnig ist, musst du sehr viel trinken. Ein wenig hängt das davon ab, wie viel du schwitzt. Wir hatten keine der verhassten Krämpfe in Oberschenkel oder Waden. Das ganze Wasser haben wir aber nicht mitgeschleppt. Wir waren zweimal schnell einkaufen und haben dabei gleich das Leergut abgegeben.

Nicht unwichtig ist auch die richtige Wahl der Kleidung. Fahrradhose mit Sitzpolster ist bei 200 Kilometer mit dem Fahrrad in unseren Augen ein Muss, als T-Shirts* kommen bei uns nur noch solche aus Merinowolle infrage.

Übrigens, die 200 Kilometer mit dem Fahrrad war noch nicht die bekloppteste Tour in 2022.

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