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Existentielles Wissen über Weinberge

Weinberge – Sie bieten Ruhe, Wanderwege und meist schöne Stellplätze.

Schöne Überschrift – oder? Viele unserer Freunde mögen tatsächlich die Weinberge und fahren auch sehr gerne zur Verkostung mit Stellplatz-Übernachtung auf ein Weingut. Wir eher nicht. In Hessen geboren, im Rheingau aufgewachsen, sind für uns die Weinberge mittlerweile einfach nur noch langweilig. Reihe um Reihe Reben, Reben, Reben und dazwischen staubige Wege. Manchmal kann man die Luft kaum mehr einatmen, weil dermaßen viele Pestizide versprüht werden. Na Danke. Oder eher nein Danke. Wir fahren lieber ein paar Km weiter und genießen Naturschutzgebiete mit Wald – Luft, die man auch wirklich tief einatmen kann!

Trotzdem heute existenzielles Wissen über Weinberge:

6 „Einblicke“ zum Thema Weinberge

1. Rosé Wein

Hat er so seinen Namen bekommen?

Weinberg Rosewein

Tatsächlich dienen die Rosen als Indikator gegen Mehltau und anderen Schädlingsbefall. Weinreben und Rosen benötigen fast die gleichen Vegetationsbedingungen, die ausschlaggebend für ein ideales Wachstum sind. Der große Vorteil: Rosen sieht man einen Befall bereits 1-2 Wochen vorher an. Früher (ohne vorsorglich alles mit Pestizid zu behandeln) war dies die einzige Möglichkeit, die Rebe rechtzeitig zu retten.

2. Tetra Pak

Hier der Beweis: Wein ist eigentlich Milch und kommt fettarm aus dem Tetra Pak!

Weinberge Milchpackung

Warum Tetra Pak? Nach Aussage der Winzer sind diese für den Rebenschutz günstiger als die herkömmlichen blauen Plastikumhüllungen und sollen die jungen Reben vor Wildfraß schützen. Außerdem verbessern sie das Mikroklima um die Rebe, sie hat es etwas wärmer und wächst daher leichter.

3. Kinder müssen keinen Eintritt bezahlen

Schnuller werden nicht einbehalten!

Schnuller

Problemlos abzuholen am Ende der 23. Reihe oder war es die 24. ?

4. Der Schock

Weinlese per Hand gibt es nicht mehr! Da fährt doch tatsächlich eine Maschine durch die Reihen und rüttelt die Trauben direkt von den Reben.

Weinberge Weinlese

Laut Nachfrage soll es zwar noch Handarbeit geben, diese wäre aber teuer und aufwendig. Teuer? Andreas hat früher in den Sommerferien auf die Art sein Taschengeld aufgebessert! Klar, die Arbeit war hart, dafür konnte er sich am Ende auch die lang ersehnte Hifi-Anlage kaufen. Gibts da wenigstens Pokémons? – Wir wissen es leider nicht.

5. Mundraub

Rentiert sich überhaupt nicht! Die Dinger sehen zwar total lecker aus, sind aber voller Kerne. Ausserdem sollte man sich wirklich zweimal überlegen, ob man „diese gespritzten Trauben“ wirklich essen will. Kleine Anekdote gefällig?
Wochenendtreffen mit Manfred Miraflores in Bodenheim. Wir hören den Trecker brummen. Kurz darauf werden wir gebeten, „mal kurz Tür und Fenster zu verschließen“……

Trauben Weinberge Mundraub

Lieber ein Foto davon machen und beim nächsten Bauern eine Flasche von dem „Leckeren“ kaufen 🙂

6. Achtung! Hier wird geschossen

Du bist gerade angekommen, es ist einsam, himmlische Ruhe. Jetzt nen Kaffee und die Seele baumeln lassen – von wegen! Auf einmal ein Schuss und du denkst dir, OK da ist wohl der Förster unterwegs. Schon folgt der nächste und der nächste und der nächste. Das geht von morgens bis abends. Was das soll? Ganz einfach:
Installierte Knall-Schußanlagen, mit deren Hilfe die Winzer Vögel von den reifen Trauben vertreiben wollen.
Oder hörst du dauernd einen Raubvogel und kannst ihn nicht finden? Dann steht garantiert irgendwo eine Schreianlage. Wobei ich persönlich es furchtbarer finde, dass diese Geräte auch noch zusätzlich die Angstschreie gefiederter Artgenossen wirdergeben können.

So, hoffentlich konnten wir Euch ein bisschen darüber aufklären, was hier in den Weinbergen so abgeht.
Habt Spaß und vor allem: Geht den kleinen, schwarzen Tütchen (die leider sehr oft dort gefüllt rumliegen), aus dem Weg!