Warum Micro Four Thirds?
Reisefotografie mit MFT

Warum Micro Four Thirds?

Eigentlich drückt das Titelbild schon fast alles aus. Warum ich von APS-C nicht auf Vollformat, sondern auf das Micro Four Thirds (MFT) System umgestiegen bin, erfährst Du in diesem Artikel.

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Ich bin von einer Spiegelreflexkamera mit APS-C Sensor auf eine Systemkamera mit MFT Sensor umgestiegen, aber hätte ich mich nicht steigern müssen? Hätte ich nicht auf eine Vollformatkamera umsteigen? Am Ende des Artikels findest Du übrigens einen Größenvergleich aller Sensoren.

Der Neukauf war weder eine Folge eines Defektes, noch war ich mit der Qualität der Bilder unzufrieden. Die Canon 700D funktionierte auch nach vier Jahren und knapp 50.000 Bildern einwandfrei. Und wenn ich heute, 2022, Bilder der Canon bearbeite, bin ich mit den Farben und der Schärfe immer noch zufrieden.

Größe & Gewicht

Mich störte bei unseren Wanderungen und Fahrradtouren aber zunehmend das Gewicht und das Packmaß. Jetzt, wo wir nur noch mit dem Rad reisen, ist das Thema Gewicht und Platz noch viel wichtiger geworden. Das Packmaß ergibt sich aus der Kamera selber und den mitgeführten Objektiven.

Nun wollte ich für bessere Tieraufnahmen ein größeres Telezoom anschaffen. Meine erste Wahl für die Canon wäre das Tamron 150 - 600 mm mit einem Gewicht von über 1,9 Kilo und einer Länge von 26 cm gewesen.

Schauen wir mal auf diesen Größenvergleich zwischen der alten, der neuen Kamera und zwei Kompaktkameras.

Von links nach rechts: Canon G7 X Mark II, Panasonic Lumix LX 100 II, Panasonic Lumix GX80, meiner ersten MFT Kamera, mit 20 mm Festbrennweite, noch einmal die GX80 mit einem 100 - 300 m Tele und die Canon 700d mit einem vergleichbaren Teleobjektiv, einem 150 - 600 mm.

Größenvergleich

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Mit einer Festbrennweite bekomme ich die Kamera fast auf das Maß einer Kompaktkamera. Und werfen wir dann noch einen Blick auf das Gewicht, dürften die Gründe für meine Entscheidung klar sein.

Panasonic Lumix GX 80Canon EOS 700D
Kamerabody426 g580 g
Standardzoom305 g565 g
Telezoom946 g2531 g
Gesamt1677 g3676 g

Der Kamerabody mit Standard- und Telezoom macht 2 kg und lässt wesentlich mehr Platz für Proviant. Ein Fotorucksack ist meist nicht mehr notwendig. Die Objektive passen in eine Gürteltasche.

Ich kann die Kamera mittels eines Clips* an den Gurt des Wanderrucksacks oder am Gürtel der Hose hängen und damit ist die Kamera immer sofort griffbereit. Das funktioniert mit der Festbrennweite oder dem Standardzoom beim Wandern und auf dem Rad. Mit dem Teleobjektiv funktioniert es beim Wandern, aber mit dem weiteren Vorteil, dass ich die Hände freihabe. Eine Kamera mit dem typischen Gurt um den Hals finde ich bei Wandertouren nur suboptimal. Wenn Du stolperst, schwingt die Kamera nach vorne und gerade die langen Objektiven schlagen gerne mal an. Besonders bei Bergwanderung können Felsen sehr tückisch sein. Hab ich ausprobiert, hat knapp 400 € gekostet.

Was ist eine Systemkamera?

Systemkameras haben im Gegensatz zu Spiegelreflex-Kameras keinen Spiegel und kein Prisma. Aufgrund des fehlenden Spiegelkastens können Systemkameras leichter und kleiner gebaut werden. An den elektronischen Sucher der Systemkameras konnte ich mich schnell gewöhnen

Warum sind Micro Four Thirds Objektive kleiner?

Die Größe des Micro Four Thirds Sensors erlaubt die Entwicklung von kleineren, leichteren und damit auch zwangsläufig preiswerteren Objektiven. Denn je kleiner der Sensor, desto kleiner fallen die Objektive bei gleicher Lichtstärke aus. Der Sensor einer Vollformatkamera ist viermal größer.

Und das ergibt einen weiteren Pluspunkt, die Anschaffungskosten. Ist mir die zusätzliche Bildqualität wirklich 2500 € wert? Die Antwort für mich ist ein ganz klares NEIN, es gibt noch ein Leben neben der Fotografie. Bei Objektiven für APS-C Kameras ist der Kostenunterschied nicht ganz so groß ist.

Ein kleiner Vergleich einer MFT (Panasonic G9) und einer Vollformat (Canon RP) im Set mit den zwei lichtstarken Standardobjektiven 12-35 mm / 2.8 und 28 -70 mm / 2.8. Da MFT-Objektive einen Cropfaktor von 2 haben, musst Du die Brennweiten immer mit 2 multiplizieren. Das Ergebnis ist die entsprechende Brennweite eines Objektives für eine Vollformatkamera.

 MFTVollformat
Preis3017 €5447 €
Gewicht1,30 kg2,70 kg

Panasonic G9 vs Canon R

Panasonic G9 und Canon R mit 24 - 70 mm /2.8 - Vergleiche deine Kameras bei camerasize.com

Ein weiterer Vorteil der Kameras aus dem Hause Panasonic und Olympus ist der eingebaute Bildstabilisator in der Kamera und das bei fast allen Modellen. Hat das Objektiv ebenfalls eine Stabilisierung, kannst Du die Vorteile der doppelten Bildstabilisierung nutzen. Das sind etwa 3.5 bis 6 Blendenstufen.

Für meine Art der Fotografie, überwiegend Landschaft, Natur und Tiere in Verbindung mit Radtouren und Wandern, haben die MFT-Kameras die richtigen Eigenschaften und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.

Noch einmal alle Vorteil und Nachteile im Überblick.

Vorteile

  • Weniger Gewicht
  • Mehr Platz im Rucksack
  • Bei Bedarf passt die Kamera in eine Jackentasche
  • Niedrigere Kosten beim Kauf von Objektiven
  • Zwei Bildstabilisierungen arbeiten zusammen.
  • Die Auswahl an Objektiven ist sehr groß.

Nachteile

Natürlich erkaufe ich mir diese Vorteile mit wenigen Nachteilen, denn die ultimative Kamera, die alle Deine Anforderungen erfüllt, gibt es nicht. Eine Alternative wäre die Anschaffung einer Zweitkamera, was ich für mich aber ausschließe.

  • Die MFT-Sensoren rauschen etwas früher.
  • Ich habe weniger Bokeh, aber damit kann ich leben.
  • Meine Canon 700D lag definitiv besser in meiner Hand
    Ich habe dieses Manko mit einem Daumengriff Werbung verbessern können und hat sich mittlerweile mit der G81, die jetzt im Einsatz ist, erledigt.

Man kann nicht alles haben und ich bin sehr zufrieden. Diese kompakte Kamera in der Hand zu haben, macht einfach Spaß. Und das ist doch, um was es geht. Die Fotografie soll mir Spaß machen, ich mache Jagd auf gute Bilder und nicht auf das allerletzte Quäntchen Abbildungsqualität, die mich zudem in der Summe noch den Gegenwert eines guten gebrauchten Mittelklasse-PKWs kostet.

Auf alle Fälle solltest Du darauf achten, dass Deine Kamera vor Spritzwasser und Staub geschützt ist, wenn Du bei jedem Wetter fotografieren willst. Du willst keine Objektive wechseln? Da gäbe es auch etwas.

MFT & Kompaktkamera

Die Panasonic Lumix LX 100II ist eine Kompaktkamera mit MFT-Sensor und einem sehr lichtstarken, fest verbauten Objektiv.

  • Kompaktkamera mit Micro Four Thirds Sensor
  • 24 - 75 mm Objektiv
  • Blende 1.7 - 2.8
  • Jackentaschen tauglich
  • Knapp 400 g

Die LX100 II Werbung kombiniert einen 20 MP Micro Four Thirds Sensor mit dem sehr lichtstarken 24 - 75 mm Leica DC Vario-Summilux Objektiv. Damit ist der Sensor fast doppelt so groß wie bei den Kompaktkameras mit den 1 Zoll (2,54 cm) Sensoren und ist das neben der Canon G1 X Mark III, eine der Kompaktkameras mit dem größten Sensor. Die Canon hat zwar einen APS-C Sensor verbaut, ist aber mit einer Blende von 2,8 - 5,6 bei weitem nicht so lichtstark.

Die Blende, die Belichtungszeit, ISO und die Belichtungskorrektur lassen direkt über Drehschalter manuell an der Kamera einstellen. Sie bietet die kreative Freiheit, die man früher bei klassischen Kameras fand und sieht dabei auch noch richtig gut aus. Aber natürlich beherrscht die Kamera aber auch den Automatik-Modus.

Wenn du keine Lust auf Objektivwechsel hast, wenn dir der Standard-Zoombereich reicht und du auf gutes Werkzeug, gutes Design und exzellente Funktionalität Wert legst, dann ist das deine Kamera. Diese Kamera gibt es als D-LUX 7 auch von Leica.

Diese Kamera wäre definitiv meine erste Wahl, wenn ich keine Teleobjektive mehr bräuchte.

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Wissensbox

Die Größe der gängigen Sensoren auf einen Blick. Ein Blick auf den MFT-Sensor offenbart eine Besonderheit, sein Seitenverhältnis ist 4:3 und nicht 3:2.

Richtige Kamera - Größenvergleich Sensoren

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