Wasser im Wohnmobil ist das kompliziert? Wir sagen nein und legen wir einfach unsere Fakten auf den Tisch. Wir haben 160 Liter in zwei Tanks. Seit 7 Jahren leben wir in unserem Wohnmobil und wir haben noch nie etwas dem Wasser in den Tank zugefügt.

Bei dieser Aussage gilt es allerdings eine Sache zu beachten. Wir leben im Wohnmobil, unser Durchsatz ist entsprechend hoch, so das dem Wasser kaum Zeit bleibt umzukippen. Aber warum und wann wird Wasser eigentlich schlecht und was kannst du dagegen tun?

Also, gehen wir es an und wie immer bei uns, knackig und kurz,

Welche Gefahren drohen eigentlich?

Die Ursache für verunreinigtes Wasser ist immer äußerer Natur, das heißt, etwas ist ins Wasser gekommen. Dieses Etwas sind in unseren Gefilden meist Bakterien oder Algen. Außerhalb Europas ist das eine ganz andere Geschichte, aber wir bleiben für diesen Text in Europa.

Der Hauptfeind ist meist zu wenig Sorgfalt beim Betanken und dann hyggelige (dänisch für angenehm, gemütlich) Temperaturen. Aber welche kleinen Mistkerle machen uns denn nun Ärger.

  • E.Coli und Enterokokken
    Diese Quälgeister finden sich im Kot, und zwar bei Mensch und Tier (Hunde!). Sie verursachen fiese Harnwegsinfekte (Blasenentzündung) und Magen-Darm-Infekte.
  • Legionellen
    Ganz fiese Gesellen, denn mit Legionellen belastetes Wasser kannst du eigentlich trinken. Die Gefahr geht vom Wassernebel beim Duschen aus und verursacht unter Umständen eine Lungenentzündung. Da sie keine Temperaturen mögen, sollte die Therme auf 70° C stehen.
  • Pseudomonaden
    Die brauchen nicht einmal Wärme, denn das sind sogenannte Kaltwasserkeime, die treten vor allem dann auf, wenn das Wasser lange in einer Leitung steht.

Nicht jeder wird bei Kontakt mit diesen Erregern automatisch krank, dies hängt von der Stärke des Immunsystems ab. Zudem gibt es Menschen, die das Wort Magenprobleme nicht kennen, andere hingegen bekommen eine Magen-Darm-Erkrankung, wenn sie das Wort nur hören.

In den meisten Fällen entstehen die Probleme, wenn ein Wohnmobil über einen längeren Zeitraum mit vollen Tanks und Wasser in den Leitungen unbenutzt steht. Deshalb am besten immer Wasser raus aus Tanks und Leitungen.

Schau auf den Grund!
Dein Tank ist ein guter Indikator. Befindet sich eine schleimige Schicht am Boden des Tanks, ist es höchste Zeit für eine Reinigung. Das ist der sogenannte Biofilm, in dem tummelt sich das Übel. Es ist immer von sehr großem Vorteil, wenn die Tanks für Frischwasser leicht zugänglich sind.

Aufbereitung

Die Verwendung von Desinfektions- und Konservierungsmittel sollten gut überlegt werden.

Silberionen

Nach der Trinkwasserverordnung sind Produkte wie Silberionen oder Silberchlorid nicht mehr zulässig. Sie sind weiterhin frei verkäuflich und dürfen auch verwendet werden, weil du der Endverbraucher bist. Solltest du dein Wohnmobil aber zeitweise vermieten oder Gästen das Wasser anbieten wollen, dann musst du auf diese Produkte verzichten.

Silberionen töten zwar Keime, schädigend aber im gleichen Maße auch die Zellen. Aus diesem Grund hat dieses Mittel auf keinen Fall etwas bei uns im Tank zu suchen.

Chlor

Chlor ist die gebräuchlichste Methode Wasser zu konservieren. Das kennt jeder aus dem Schwimmbad oder auch all die, die schon einmal in Frankreich gewohnt haben. Dort wird das Trinkwasser generell gechlort. In Deutschland geschieht dies nur im Notfall.

Filteranlage

Die nächste und auch die aufwendigste Möglichkeit ist der Einbau einer Filteranlage.

Wer handwerkliches Geschick besitzt, kann sich so eine Anlage mit zwei oder drei Stufen aus der entsprechenden Anzahl von Filterkartuschen und Verbinder aus Messing einfach selber bauen. Die Einzelteile sind gar nicht so teuer.

Wer keinen Platz für die großen 10 Zoll (ca. 25 cm) Gehäuse hat, kann auf die kleineren 5 Zoll (12,7 cm) Gehäuse zurückgreifen.

  • Die Pumpe muss unter Umständen durch eine stärkere Variante ersetzt werden. 2 bar sollte die Pumpe mindestens bringen können.
  • Damit Bakterien zuverlässig ausgefiltert werden muss ein Filter maximal eine Porengröße von 0,2 Mikrometer aufweisen.

Die Filter müssen regelmäßig gewechselt werden.

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Mit ein wenig Sorgfalt lassen sich die "Gefahren", die unserer Meinung nach oft zu übertrieben dargestellt werden, minimieren und der Einsatz von Zusätzen im Wasser lässt sich vermeiden.

UV-Licht

Die einfachste, aber auch teuerste Methode. Die Anlage ist wartungsfrei, nur der UV-Strahler muss alle 10.000 h (um die 13 Monate) getauscht werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 60 €.

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So machen wir das

Wie schon erwähnt ist unser Umsatz wesentlich höher, das Wasser in den zwei 80 Liter Tanks steht maximal ein bis eineinhalb Wochen.

  • Wir benutzten das Wasser aus den Tanks zum Duschen und Kochen.
  • Für das Trinkwasser haben wir einen mobilen 12-Liter-Kanister.
    Sollte das Wasser nicht vertrauenswürdig sein, kaufen wir ausnahmsweise Wasser. Das ist in Deutschland eigentlich nie.
  • Vor dem Betanken waschen wir unsere Hände.
  • Wir achten beim Betanken auf Sauberkeit und desinfizieren in der Regel vorher unseren Schlauch, auf alle Fälle aber einen Fremdschlauch.
  • Mit den ersten Litern erst einmal die Natur erfreuen, damit spülst du erst einmal den Schlauch durch.
  • Den groben Schmutz halten wir mit unserem selbstgebauten  Filter ab.
  • Der Tank wird zweimal im Jahr mit Chlor gereinigt und gespült.
  • Da wir die Therme nur zum Duschen einschalten, steht der Temperaturregler auf 70° C. Das heiße Wasser zum Spülen kommt aus dem Wasserkessel.

Am liebsten verwenden wir das Javel aus Frankreich, ansonsten einen ganz normalen Chlorreiniger.

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