Die #festive500, also die 500 Kilometer auf dem Rad zwischen Heiligabend und Silvester fiel auch dieses Jahr ins Wasser. Diesmal aber nicht wegen einer Erkältung, sondern sie fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Wir hatten geplant von Paderborn aus entlang der Ems bis Emden zu fahren, dann wäre es weiter nach Norden und Cuxhaven gegangen. Aber Regenmengen von 100 Litern und mehr, verbunden mit Sturmböen mit bis knapp 100 km/h und Überschwemmungen entlang unserer Route waren das Aus.
Heiligabend auf dem Rad durch den Regen
Die Couch war auf keinen Fall eine Alternative für uns. Wir entschieden uns für eine 100 km Tour am 24. durch den Regen nach Braunschweig, mit einem heiligen Abend in einem warmen Hotelzimmer.
Trotz des nasskalten Wetters hatten wir viel Spaß bei der Tour. Wir waren gefühlt die einzigen Menschen, die draußen unterwegs waren. Die Kombination von Sonntag, Schietwetter und Heiligabend, das hatte schon etwas von „I am legend“.
Anhalten und Fotografieren war bei dem Wetter nicht so beliebt und so konzentrierten wir uns lieber darauf, die 100 km zu bewältigen. Nach 4 Stunden und 31 Minuten in Bewegung erreichten wir das Hotel noch 20 Minuten vor dem möglichen Check-in um 15:00. Zwei nasse Menschen standen vor einem Hotel.
45 Minuten später lagen wir heiß geduscht für einen Mittagsschlaf im Bett.
Unser Abendessen bestand aus selbstgemachten Sandwiches, ein paar Süßigkeiten und Wasser aus dem Hahn. Es war unser Festessen, denn trotz Regen, Wind und tief hängenden Wolken hatten wir die Nummer durchgezogen. Die Befriedigung, sich nicht der Völlerei hingegeben zu haben, sondern genau das Gegenteil gemacht zu haben, war einfach unbezahlbar.
Am nächsten Morgen mussten wir bei der ersten Kleidungsschicht noch etwas mit dem Föhn nachhelfen. Anschließend kurvten wir noch ein wenig durch die leere Stadt, bevor wir mit dem Zug die Heimreise antraten. Das Wasser reichte streckenweise beidseitig bis an die Schienen, aber der Zug fuhr.
Wichtiges aus unserer Packliste
- Sitzkissen
Wenn draußen alles nass ist, sind leichte dünne Sitzkissen für die Pausen ein Traum. Ganz minimalistisch ginge auch ein Stück dicke Plastikfolie. - Ausreichend Essen und Trinken
Ganz wichtig, 100 Kilometer brauchen Energie und offene Geschäfte gab es keine. Wir machen uns am liebsten fette Stullen mit allem. Käse, Black Forest Tofu von Taifun, Ei, Gurke, Remoulade, Senf zwischen zwei Scheiben Brot.
Aber wie viel Kalorien sind das eigentlich? Bei unserer Fahrweise verbrauchen wir so etwa 2600 kcal, der Grundumsatz kommt noch obendrauf. - Trockene Kleidung
Für das Hotel ein T-Shirt, ein Sweatshirt, Jogginghose und warme Strümpfe.
Geht raus und macht verrückte Dinge. Bei uns fängt nach diesem Winter schlechtes Wetter auf alle Fälle sehr viel später an.
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